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IMBOLC - DAS LICHT KEHRT ZURÜCK

Das Alte ist vorüber, das Neue bahnt sich seinen Weg


Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. ~ Hermann Hesse



IMBOLC - Das keimen beginnt...


Jetzt beginnt die Zeit, wo tief in der Erde, der Samen, welcher durch das zunehmende Sonnenlicht geweckt wird, wieder zum Keimen beginnt. Wo das Leben aufs Neue erwacht, wo die Naturkräfte wieder beginnen lebendig zu werden und das neue Leben nicht mehr aufzuhalten ist.


Imbolc - heißt so viel wie, im Schoß der Mutter Erde, wo das Leben zu wachsen und gedeihen beginnt. Imbolc, ist das keltische Lichtfest, im katholischen Kontext wurde es übernommen und als Maria Lichtmess gefeiert. Es ist eine Schwellenzeit zwischen Winter und Frühling, wo das Alte endgültig abgeschlossen und losgelassen wird und das Neue sich bereits zeigt und seinen Weg in das Leben bahnt. Die Tage werden nun deutlich länger und bei den Ahnen wurde diese Zeit verehrt, denn mit der Kraft der Sonne kam auch das Leben zurück auf die Erde. Es beginnt wieder zu keimen und zu wachsen und dies birgt immer Hoffnung in sich.




Der Winter wird in den kommenden Wochen zwar noch mehr oder weniger präsent sein, doch der Frühling, das Aufkeimen des Neubeginns, wird immer stärker hervortreten. Einst wurden bei unseren Vorfahren die Vorräte knapp und es war jedes mal ein Hoffen und Bangen, wann der Winter endlich vorbei sein würde und das frische Grün für die Nahrung wieder sorgen wird. So gingen die Männer hinaus und beobacheteten die Natur, suchten nach jungen Keimen in der Erde und gingen zu den Birken, ob sie das Wasser in den Stämmen fließen hörten. Sie beobachteten, ob manche Tiere bereits aus dem Winterschlaf erwachen, denn dann nahte der Frühling. Meist trugen die Männer Felle und mit lauten Schellen und Geläut wollten sie die Wintergeister vertreiben. Daraus entstand dann der heutige Faschingsbrauchtum.


Für unsere Ahnen war es also überlebensnotwendig, weil oftmals zu der Zeit Hungersnot herrschte. Sie konnten nicht einfach in ein Geschäft einkaufen, so wie wir das kennen. Sie waren einzig auf ihre Vorräte angewiesen und wie rasch der Frühling mit seinen frischen Grün zurückkam. Die Frauen nutzten diese Zeit zum Aufräumen, zum Reinigen der Häuser, zum Entrümpeln und räucherten die Zimmer, damit alles Alte und Kranke vertrieben wurde und das Neue Einzug hält.

Mit dem Binden des Birkenbesens wurden alle Segenswünsche für dieses Jahr eingebunden und damit das Haus durchgefegt, da die Birke an sich schon eine reinigende Kraft besitzt.



Die Frauen gingen zu den Quellen und ehrten das Wasser für die erneuernden, heilenden Kräfte. Weiters wurden verschieden Lichtfeste gefeiert, da nun das Licht der Sonne immer stärker und die Tage fühl- und sichtbar länger wurden. Es wurden Feuer entzündet und mit Trommeln, Tanz und Geschrei die winterlichen Geister vertrieben. Zu dieser Zeit wurde auch der gesamte Kerzenvorrat für das ganze Jahr gesegnet. Die Menschen gingen in diesen Tagen mit Kerzen und Gaben in die Natur und weckten durch rütteln und schütteln der Bäume, die Pflanzengeister, damit sie wieder lebendig werden. Zu dieser Zeit ist man auch in den Feldern hinausgetreten, um diese zu segnen, damit es eine reiche Ernte geben wird. Es wurde die weise Frühlingsgöttin verehrt, welche nun das Zepter der schwarzen, weisen, alten Wintergöttin erhielt. Ihr zu Ehren hat man gebacken und gekocht, vorwiegend weiße Speißen aus Mehr und Milch, z.B. Milchmus, Gebildebrote, Griesbrei und einiges mehr.


Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde dieses Fest ursprünglich in den zunehmenden Mondphasen anfang Februar gefeiert. So könnten auch wir diese Tage dazu nützen. Vielleicht möchtest du an einem Bach oder einer Quelle gehen, frisches Quellwasser holen und damit dein Haus reinigen oder ein erneuerndes Bad nehmen. Vielleicht hast du Lust mit einer Kerze in die Natur zu gehen und das zurückkehrende Licht zu feiern, die Birken zu wecken oder die Felder zu segnen. Du könntest auch ein Gebildebrot backen, Griesbrei oder Milchreis kochen, Hafermilch trinken, Quarknocken mit Holundermus zubereiten und ein kleines Fest mit der Familie oder Freunden feiern.



Du könntest auch nochmal ganz bewusst Altes loslassen, indem du eine Spirale in der Natur legst oder im Schnee spiralförmig gehst. Dort könntest du dich bewusst fragen: Was gibt es in meinem Leben noch zu bereinigen? Was möchte ich abschließen? Was möchte ich endgültig zurücklassen? Was möchte in mir erweckt werden, welche Talente, Fähigkeiten, welche Projekte, Ziele? Was möchte ich Neues lernen und beginnen? Welche Visionen möchte ich in die Tat umsetzen? Was möchte ich erschaffen? Was wünsche ich mir für diese Welt?

Du kannst Birkenreiser sammeln und Reinigungsbesen binden. Du könntest mit Birkenrinde räuchern. Du könntest auch mit deinen Kindern Lichtschiffe bauen, indem du Rindenstücke mit Naturmaterialien und kleinen brennenden Lichtern (bitte nur natürliches Material ohne Müllrückstände verwenden) mit Segenswünsche bestückst und diese zu den Morgen- oder Abendstunden dem Wasser übergibst.


Gerne gebe ich dir hier ein tolles, einfaches Rezept:

Eine Schale Milch (ich nehme meist eine pflanzliche, z.B. Hafermilch) Einen Teelöffel getrockneten Lavendel

Etwas Honig

dies wird ca. 10 min. gut erwärmt (nicht kochen), die Pflanzenteile abgeseit und genossen.

Dieser Trank wirkt wunderbar entspannend. Wenn ich davon abends eine Tasse trinke, kann ich viel besser schlafen ;) und Kindern schmeckt es sehr.





Als Alternative zum Lavendel liebe ich Tonkabohne, welche ebenfalls entspannend, entkrampfend, schlaffördernd, beruhigend und unterstützend auf Magen-Darm wirkt (Wegen des Cumarin-gehaltes wird empfohlen es nur in kleinen Mengen zu verzehren).

Ich nehme eine kleine Messerspitze gemalene Tonkabohne und rühre sie in die Milch ein. Einfach köstlich :)


Das Schönste an dieser Zeit ist die Rückkehr deines eigenen Lichtes zu feiern, deiner Lebenskräfte und gut zu dir zu sein, dich zu stärken, mit allem was dir gut tut und gut für dich zu sorgen. Gerade in dieser Zeit ist dies so wichtig, denn es ist förderlich für unser Wohlbefinden. Wie wir wissen, stärkt dies unsere Selbstheilungskräfte ;) Selbstliebe ist der Schlüssel dafür. Wir dürfen auch noch ausruhen und einmal mehr uns zurückziehen - in unsere Bärenhöhle - um Kräfte zu sammeln, das Neue herbeizuträumen und Visionen zu kreieren und daraus zu schöpfen.



Gehen wir in die Natur so oft es geht. Beobachten wir mit unserer Familie, wo sich das Neue bereits zeigt, graben etwas in der Erde und schauen, ob die Pflanzen bereits zu keimen beginnen. Legen unser Ohr an einen Birkenstamm und hören zu, ob das Wasser schon im Stamm zu fließen beginnt. Begrüßen wir das Neue - in uns, in unserem Leben und in der Welt.


Deine Silvia



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