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AutorenbildSilvia Gruber

BELTANE

Aktualisiert: 1. Mai 2022

die sinnliche Maienzeit - der Sommer beginnt...


Bel = was so viel wie hell strahlend, leuchtend bedeutet und Tane = Feuer. Hier lässt sich bereits erahnen, was die Qualität dieses Jahreskreisfestes bedeutet. Das Fest der hell strahlenden Sonne und des leuchtenden Feuers. Die Sonne wird immer kraftvoller und die warmen Sommermonate beginnen. Es war schon immer eine Zeit der Lebensfreude, des Feierns unter freiem Himmel, der ausgelassenen Feste und ekstatischen Tänze. Beltane ist ein Fest der Fruchtbarkeit, der Sexualität und der Vereinigung von Himmel und Erde, von Mann und Frau, von Gott und Göttin, welche dadurch das Weiterbestehen allen Lebens sicherten. Durch das Entzünden der Feuer wurde schon seit jeher an die Kraft der Sonne gedankt. Denn die warme Jahreszeit ist wichtiger Bestandteil für das Wachsen der Früchte, des Kornes und der Pflanzen. Außerdem steht das Feuer für die Kraft der Sexualität, der Lust und Freude, welche man damit segnete. Die Menschen sprangen über das Feuer, um mögliche Krankheiten abzuwenden und sich zu reinigen. Liebespärchen sprangen gemeinsam darüber, um ihre Liebe zu bezeugen und den Kinderwunsch zu fördern. Die bekannten Maifeuer werden mancherorts immer noch entzündet.



Außerdem wurde auch die Erde sehr verehrt. Sie ist nun fruchtbar, sehr kraftvoll und reich an Fülle, an Lebendigkeit und Vielfältigkeit. Aus ihr heraus entsteht das Leben, das Keimen, die Hoffnung. Die Sonne hat die notwendige Wärme, welche diese Wachsen lässt. Ebenfalls war das Element Luft auch wichtig. Luft, Atmen, Sauerstoff - sind lebensnotwendig.

Aber auch das Wasser wurde immer wieder gesegnet. Denn ohne Wasser kann nichts gedeihen und es war von großer Wichtigkeit, dass es immer wieder regnete, um alle Pflanzen gut zu versorgen. Das Wasser sollte jedoch nicht überhand nehmen. Darum waren diese Feste immer so wichtig, um dafür zu sorgen, dass die Elemente im Ausgleich blieben. Auch ein stürmisches Gewitter kann binnen weniger Minuten die gesamte Ernte zerstören. Ebenso ein Feuerbrand oder ein Erdrutsch. So waren unsere Ahnen immer mit der Natur, den Elementen und dem Jahreskreis verbunden. Sie wussten, wie wichtig dieses Gleichgewicht war. Die Naturvölker, die Schamanen, Erdenhüter und erdverbundenen Menschen verbinden sich mit den Elementen, richten sich nach den Sternen, der Natur, beobachten den Mond, die Sonne, kennen die Naturgesetze und verstehen die Sprache der geistigen Welten. Sie schauen, dass alles im Gleichgewicht bleibt. Durch Tanzen, Trommeln, Singen sorgen Sie für den Ausgleich.




Viele Menschen feiern das Beltane-Fest in der magischen Walpurgisnacht, welches in der Nacht vom 30. April bis zum 1. Mai stattfindet. Diese Nacht galt immer schon als magisch, ekstatisch, sinnlich, wild und lustvoll. Es hat für viele etwas spannendes, anziehendes, so auch bei mir. Kinder die in dieser Nacht gezeugt wurden, galten als sehr Besonders. Der überlieferte Brauchtum war, dass Liebespärchen, wenn auch nur für diese eine Nacht, in die Felder hinaus gingen und ihren Liebesakt vollzogen haben, um Mutter Erde in ihrer Fruchtbarkeit zu bekräftigen. Diese körperliche Verschmelzung galt als heilig. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Symbol des Maibaumes noch von dieser Zeit herrührt. Der Stamm mit dem Kranz gilt als Phallussymbol, welcher sich mit der Erde, der Weiblichkeit, das heilig männlich mit dem heilig weiblichen, vereinte. Der bei uns noch bekannte Maitanz ist ein Fruchtbarkeitstanz. Mit den tanzenden Pärchen, welche sich mit den bunten Bändern unter dem Maibaum verbandelten und so die Verschmelzung der weiblichen und männlichen Kräfte darstellen und bekräftigen.

Man geht davon aus, dass Beltane ein Mondfest ist und höchstwahrscheinlich zu Vollmond gefeiert wurde. Meinem Empfinden nach ist es etwas individuell und an keinen bestimmten Tag, wie z.B. Walpurgisnacht, gebunden. Beltane zu feiern darf sich nach der Natur richten. Wenn jemand, so wie ich, in höheren Lagen wohnt, wo es oft noch kühl ist oder erst zu blühen beginnt, hab ich dieses Gefühl noch nicht, wie jemand, der an wärmeren, früh blühenden Orten wohnt. Die Kraft des vollen Mondes spielt für mich auch eine wesentliche Rolle. Deshalb gehören für mich die nächsten Tage und Wochen allesamt zur Beltane-Zeit.

Man sagt, wenn der Weissdorn zu blühen beginnt, fängt die Beltane-Zeit an. So viele Pflanzen blühen und wachsen jetzt. Die Fülle ist bereits auf vielen Ebenen erkenn- und spürbar. Wir Kräuterfrauen haben bereits jede Menge zu tun. Das Sammeln und Verarbeiten hat längst begonnen. Die Farben der Pflanzen, welche zu Ostara vorherrschend weis, hellgrün und hellgelb waren, wechseln jetzt zu rosa, rot, violett-blau und intensiv gelb über.



Der Wonnemonat Mai war immer schon eine beliebte Zeit, um sich zu vermählen. Es ist ein Monat der Liebe, der heiligen Hoch-Zeit und die fruchtbarste Zeit im Jahr.

Der Grundgedanke dieses Jahreskreisfestes ist die Fruchtbarkeit zu segnen. Ohne ihr findet kein weiteres Leben statt. Dafür braucht es Himmel und Erde, Gott und Göttin, gleichermaßen. Aus den damaligen Festen ist noch einiges an Volksbrauchtum erhalten geblieben. So z.B. das Maibaumkraxeln, der Maientanz, die Maifeuer und viele weitere Brauchtümer.


Wie könnte man selbst dieses besondere Fest gestalten?

Man könnte einen kleinen Maibaum basteln, mit Bändern als Segenswünsche schmücken und im eigenen Garten oder in den Feldern aufstellen, um die Ernte zu segnen. Man könnte sinnlich, geschmackvolle Speisen und Getränke zubereiten und mit Freunden oder der Familie bei einem Fest verkosten. Dabei könnte man Feuer entzünden, gemeinsam kochen und die Freude am Leben zelebrieren. Man könnte sich Haarkränze aus Gundelrebe, Haselnuss, Birke, Efeu, Himmelschlüssel, Gänseblümchen oder Löwenzahn binden. Eine schöne Idee wäre ein Naturmandala im Wald zu legen und die Fülle und Fruchtbarkeit einzuladen.



Mit Kindern könnte man Steine bemalen und in Bäche oder Flüsse legen, um diese zu segnen. Es geht einfach darum die Freude, die Lebenslust, die Sinnlichkeit und pure Kraft einzuladen. Auch wenn die derzeitige Situation, die Kriege und Unruhen den ein oder anderen traurig und ängstlich machen und zum Feiern nicht zumute ist, so kann man mit Kleinigkeiten das eigene Herz erfreuen, indem man in die Natur geht, die Blüten bestaunt, vom Duft sich betören lässt, mit dem Rauschen des Baches sich auflädt, eine Kerze anzündet und sich daran erfreuen kann, mit den Kindern was gutes bäckt oder kocht, ein Picknick im Grünen macht, mit dem Seil hüpft, mit Blüten ein Symbol legt und Mutter Erde schenkt oder eine Löwenzahnkette bastelt.

Jetzt ist es die Zeit, wo man hinaus geht und sich draußen aufhält, barfuß im Wald spazieren geht, die Hände und Füße in Gewässer legt, mit allen Sinnen wahrnimmt, schmeckt, riecht, hört, wo man lebendig ist, so wie die Natur selbst. Jetzt kann man überall seine Battarien wieder aufladen und das Leben genießen.


Durch die Kraft der Sonne können wir auch Kraft tanken. Eine der Sonnenpflanzen ist der Löwenzahn. Der Löwenzahn erinnert an die Sonne selbst.

Die Wirkkräfte des Löwenzahns sind sehr vielseitig. Gesammelt werden kann von der Blüte bis zu Wurzel alles. Es ist ein Mythos, dass der Löwenzahn, im Besonderen die weisse Milch der Stängel, giftig sei. Man täte gut daran, jetzt ab und zu einen Stengel zu essen. Die Bitterstoffe regen das Leber-Gallesystem an. Allergikern ist es nicht zu empfehlen! Die Löwenzahnwurzel-Tinktur ist die meistverkaufte Tinktur weltweit. Über die Wirkkräfte kannst du dir überall Wissen holen. Ich möchte mit dir gerne das Rezept des Löwenzahnhonigs teilen. Viele Menschen haben ihre Freude und Lebenskräfte verloren. Die Natur ist hier ein wundervoller Helfer. Der Löwenzahn hat diese Eigenschaft. Er verleiht Löwenkräfte und wirkt direkt auf dem Solarplexus - unser Sonnengeflecht. Dies ist ein wichtiges Chakra für die Lebenskraft, dein inneres Kind, die Freude, der Spaß am Leben und der Kreativität. So können wir diese Sonnenpflanze gut anwenden, um diese Kräfte in uns einzuladen. Von der Blüte bis zur Wurzel. So auch den Löwenzahnhonig, welcher besonders in den Wintermonaten uns an die gelben Wiesen erinnert und uns erfreut. Dieses Rezept kannst du auch wunderbar mit Kindern machen. Sie lieben es, bereits die gelben Blüten zu sammeln ;) gelbe Hände sind vorprogrammiert :)))

Dafür nehme ich:


3-4 handvoll Löwenzahnblüten

1 lt. Wasser

Etwas kleingeschnittene Bio-Zitrone

mischen.

Dies lasse ich die Nacht über ziehen.


Am nächsten Tag alles abseihen und gut ausdrücken.

1 kg Zucker zur Flüssigkeit dazu geben und aufkochen lassen.

Danach zurückschalten, dass diese Flüssigkeit vor sich hin simmert.

Immer mal wieder umrühren. Ich habe das alles etwa 2-3 Stunden eindicken lassen.


Dann in Gläser abfüllen und das "flüssige Gold" genießen ;)



Habt ihr schon mal einen Löwenzahnwurzelkaffee genossen? Ich finde ihn alternativ zum herkömmlichen Kaffee klasse. Er verbindet mit den eigenen Wurzeln und die leicht aromatischen Bitterstoffe kommen einen auch wieder zu gute. Einfach gut gewaschene Löwenzahnwurzel klein schneiden, über Feuer rösten, bis sie trocken ist und genießen. In Bio- oder Naturkostläden kannst du ihn auch kaufen. Ich nehme etwa 1-2 Teelöffel, gieße dies mit heißem Wasser auf, stelle es auf dem Herd, am besten über das Feuer am Holzherd, und lasse dies etwa 10 Minuten vor sich hin köcheln. Abseihen und etwas Milch dazu, fertig! Dazu noch ein Vollkornbrot mit Butter und Löwenzahnhonig und einem freudvollen Tag steht nichts im Wege ;)




Beltane ist das einzige Fest im Jahreskreis, was die Kirche nicht übernommen hat. Wobei es ein sehr alter, sinnhaftiger Brauchtum ist, diese Zeit zu feiern, die Felder zu segnen, die Liebe zu entfachen und der Fruchtbarkeit zu danken. Vermutlich deshalb, weil lange Zeit die Sexualität, die Wildheit, die Lust, als etwas Sündiges galt und dies hat (bis heute) nicht wirklich Raum gefunden. Ich frage mich, warum wohl? Würden zu viele Menschen in ihre Schöpferkraft finden? Nun ja, jedenfalls ist ein Umdenken gut und förderlich, denn ohne diese Aspekte wäre kein Fortbestehen des Lebens möglich. Dies ist eine Lebenskraft, welche uns irgendwann genommen wurde und wir wieder integrieren dürfen. Wir dürfen uns erlauben wild, frei, ekstatisch, lustvoll, mit allen Sinnen das Leben genießen.


Somit wünsche ich dir eine lustvolle, freudige Beltane-Zeit, genieße die Kräfte der Natur und liebe mit all deinen Sinnen :)


Herzlichst Silvia



Disclaimer: Inhalte und Angaben, auch Rezeptvorschläge und Ideen, wurden nach dem aktuellen Wissensstand der Autorin sorgfältig recherchiert und verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr! Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Jeder Mensch kann unterschiedlich auf die Inhaltsstoffe/Pflanzenteile reagieren. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe wie Pflanzenöle, ätherische Öle, Bienenwachs etc. können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung zu leisten. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Probleme oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen einhergehen.
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